Ein Buch ist geschrieben. Wie es aber vermarkten? Judith Quick berichtet.

SocialMedia Ein Buch vermarkten - aber wie? Judith Quick

Immer mehr Reiseblogger veröffentlichen ihre eigenen Bücher. Egal, ob als E-Book oder als Printprodukt – das Buch muss beworben werden, damit es auch gekauft wird. Nur wie?

Judith Quick hat das Buch „No Worries – Australienreise mit Kind“ veröffentlicht. Und weil Judith eher aus dem klassischen Journalismus kommt, habe ich sie gefragt, wie sie eigentlich für ihr Buch geworben hat. Ihre Antworten zeigen auch: gar nicht so einfach, ein Buch zu vermarkten!

Interview mit Judith Quick

Hallo Judith, du hast ein Buch über eine deiner Reisen veröffentlicht. Worum geht es in diesem?

In meinem Buch „No Worries – Australienreise mit Kind“ berichte ich in Tagebuchform von den Erlebnissen während unserer Australienreise. Wir – also mein Mann und unsere damals knapp dreijährige Tochter – sind nach einem Zwischenstopp in Singapur für etwa 6 Wochen durch Australien gereist.
Dabei haben wir die australischen Metropolen Sydney, Melbourne und Brisbane kennengelernt und sind durch Naturparks und an Stränden entlang gewandert. Außerdem sind wir mit unseren australischen Freunden auf Fraser Island mit Geländewagen durch schokoladenbraune Matschigsten und über eine Strandautobahn gedüst sowie auf Kangaroo Island mit Sandboards die Sanddüne Little Sahara hinuntergesaust.

„No Worries - Australienreise mit Kind“ von Judith Quick

„No Worries – Australienreise mit Kind“ von Judith Quick

Solch ein Buch schreibt man ja, damit es auch gelesen wird. Hierfür muss es natürlich beworben werden. Welche eher klassischen Kanäle hast du hierfür genutzt?

Ich habe mich an Redaktionen von Zeitschriften und Magazinen gewendet und sie gefragt, ob sie mein Buch vorstellen möchten. Das ist ein sehr zeitintensiver und mühsamer Prozess. Ich bin immer noch dabei, Spezialmagazine anzuschreiben und anzurufen.
Besonders gefreut habe ich mich über den kurzen Beitrag in der Samstagsbeilage der F.A.Z. und der Frankfurter Rundschau sowie über das Interview in der ELTERN-Zeitschrift. Ich hoffe auf weitere Beiträge in diesem Jahr.

 

Einen immer stärkeren Einfluss auf diverse Kaufentscheidungen haben die Social-Media-Kanäle. Inwieweit spielten diese bei der Bewerbung deines Buches eine Rolle?

Du hast Recht, persönliche Eindrücke und Erlebnisse beeinflussen Reisende bei ihren Urlaubsplänen – mich natürlich auch. Also habe ich mein Buch in Reiseforen vorgestellt und Gastbeiträge bei Reisebloggern geschrieben.

Judith Quick und ihre Familie auf Fraser Island

Judith Quick und ihre Familie auf Fraser Island

Neben klassischen und Social-Media-Kanälen – hast du noch weitere Möglichkeiten zur Promotion genutzt?

Ja, ich bin durch Frankfurt geradelt und habe mein Buch in Kinderbuchhandlungen und Reisebuchläden platziert. Außerdem habe ich Flyer und Postkarten verteilt. Im Oktober 2013 war ich auf der Frankfurter Buchmesse und habe dort mein Buch am Stand vom Mana-Verlag vorgestellt und dabei sogar ein paar Exemplare verkauft.

 

Okay, also von klassischer Pressearbeit, über Online-Kontakte bis hin zur Offline-Promotion auf Messen ist alles dabei. Kannst du ein Resümee ziehen, welche Aktivitäten für dich besonders erfolgreich waren?

Noch liegen mir keine aktuellen Verkaufszahlen vom Verlag vor, daher kann ich nicht genau sagen, welche Aktion am erfolgreichsten war. Ich habe jedoch festgestellt, dass das Interesse an meinem Buch um so höher war, je direkter ich mich vorgestellt habe. Also ist der persönliche Kontakt sehr wichtig. Darum habe ich mir vorgenommen, im nächsten Jahr noch mehr Exemplare persönlich zu verkaufen.

 

Welche Kanäle würdest du anderen Buchautoren (egal, ob E-Book oder „echtes“ Buch) aufgrund deiner Erfahrungen besonders an Herz legen?

Um bei den klassischen Kanälen erfolgreich zu sein, muss man Geduld haben. Ich musste mehrmals nachfragen, bevor ich eine Antwort erhielt.
In Social-Media-Kanälen erreicht man leichter und schneller seine Zielgruppe und kann diese mit kurzen Beiträgen und Fotos informieren. Doch natürlich muss man auch hier einen Mehrwert bieten, um gelesen zu werden.
Ich freue mich schon jetzt über weitere Australienfans und biete natürlich gerne Insidertipps für diejenigen, die sich direkt an mich wenden.

 

Vielen Dank, Judith, dass du deine Erfahrungen hier teilst.

 

Mehr über Judith und ihr Buch

Wer sich für das Buch „No worries – Australienreise mit Kind“ interessiert, kann dieses direkt bei Judith bestellen. Sie schickt Australienfans gerne ein signiertes Exemplar inklusive faltbarem Lesezeichen mit der Reiseroute. Hierfür kannst du ein Exemplar direkt per E-Mail bestellen unter: j.quick@quick-kommunikation.de. Alternativ: Bestellung beim Mana-Verlag.

Judith ist als Journalistin und Übersetzerin im Tourismussektor unterwegs. Ihre Projekte und Referenzen findest du auf Quick-Kommunikation.de. Online ist Judith auch unterwegs auf Twitter sowie XING.

 

Fazit

Falls auch du darüber nachdenkst, ein eigenes Buch zu veröffentlichen, denke auch über das „danach“ nach. Wie bringst du dein Buch zu den Lesern? Hier ein paar Tipps im Schnelldurchlauf:

  • Eigene Online-Plattformen (Eigenes Blog, eigene Social-Media-Präsenzen): Diese sind für dich natürlich am einfachsten zu bespielen. Kündige dein Buch an, veröffentliche Leseproben, biete Rezensionsexemplare an. Die Leser und Follower auf deinen eigenen Plattformen kennen dich und deine Themen bereits gut, sind also deine perfekte Zielgruppe.
  • Presse/PR: Kontaktiere passende Verlage. Dabei eignen sich besonders Special-Interest-Medien (egal, ob Print oder Online). Je spitzer die Zielgruppe, desto interessierter werden die Verlage sein. Aber auch lokale Zeitungen und Radiosender berichten zum Teil gerne von besonderen Leuten aus ihrer Region.
  • Externe Online-Plattformen (z.B. Blogs): Auch mit Bloggern kannst du – wie Judith – schauen, inwieweit Gastbeiträge, Rezensionen oder auch die Verlosung von Exemplaren deines Buches möglich sind. Auch hier gilt: Je spitzer die Zielgruppe, desto einfacher wirst du es haben. Außerdem gilt hier (wie eigentlich überall im Leben und nicht nur im Social Web): nur Kontakt zu halten, wenn du etwas vom anderen willst, ist zu wenig. Kontakte wollen aufgebaut und gepflegt werden, unabhängig davon, ob du gerade ein Buch veröffentlichen möchtest.
  • Offline: Die Inhaber von Geschäften anzusprechen sowie auf Messen oder Märkte zu gehen, ist sicherlich die zeitlich aufwändigste Werbemöglichkeit. Judith hat mit diesem direkten Kontakt jedoch sehr positive Erfahrungen gemacht. Ist also sicherlich einen Versuch wert, alleine schon, um eine direkte Rückmeldung auf dein Buch zu bekommen.

Ansonsten gilt: „Ein Nein hast du. Ein Ja kannst du bekommen.“ Also: einfach fragen.

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Danke für die hilfreichen Tipps. Judiths Idee mit dem Druck und der Verteilung von Flyern und Postkarten finde ich gar nicht mal so schlecht. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Art der Buchbewerbung nicht nur im Reisebuchhandel sondern sogar in direkten Reisebüros sehr effektiv ist. Wer verkauft von denen nicht gerne Fernreisen nach Australien? Die bringen nicht gerade wenig Umsatz. Und Judiths Reisebericht weckt ja förmlich das Fernweh. Ich drücke die Daumen und wünsche Ihr auf jeden Fall ganz viel Erfolg und gute Verkaufszahlen.

    Gruß Anja

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