Was heißt „professionell“? Fragen über Fragen.

Blogger Relations: Reiseblogger - was heißt professionell?

In Diskussionen über Reiseblogger (siehe hier, aber gestern auch hier) taucht immer wieder das kleine Wörtchen „professionell“ auf. Doch was verbirgt sich hinter diesem? Und vor allem: warum hören die Diskussionen meist nicht auf, sobald dieses in den Ring bzw. in die Diskussion geworfen wurde?

Das Wort „professionell“ ist äußerst missverständlich. So gibt es zu diesem bereits zwei generelle unterschiedliche Bedeutungen:

1. professionell = beruflich: eine Tätigkeit als Beruf ausüben
2. professionell = qualitativ: eine Tätigkeit fachmännisch ausüben

Doch auch danach wird es nicht einfacher. Denn innerhalb der beiden Bedeutungen stellen sich oft mehr Fragen als Antworten. Und deshalb frage ich euch: Was ist aus eurer ganz persönlichen Sicht ein professionelles Reiseblog?

Der professionelle Blogger – der berufliche Blogger

Für einen professionellen Blogger im Sinne von „beruflich“ bedeutet dies: diese Person verdient Geld durch sein Blog. Aber…

  • Ist bereits jeder ein solch „professioneller Blogger“, der ein paar Google Adsense-Anzeigen auf seinem Blog platziert oder einen Affiliatelink zu Amazon?
  • Oder zählen hierzu nur die Blogger, die tatsächlich einen Großteil ihres Einkommens über das Bloggen erzielen?
  • Und was heißt eigentlich „Einkommen über das Bloggen„? Sind dies nur Einkünfte über das Blog selbst, oder auch Einkünfte über externe Aktivitäten wie Beratung, technische Unterstützung, Texten?

 

Der professionelle Blogger – der qualitative Blogger

Für einen „professionellen Blogger“ im Sinne von „fachmännisch“ bedeutet dies: diese Person betreibt ein Blog von hoher Qualität. Aber was ist eigentlich Qualität? Da stellen sich sogar noch mehr Fragen als beim obigen Thema.

  • Tut es der Qualität eines Blogs Abbruch, wenn der Blogger ss und ß nicht unterscheiden kann? Sind Rechtschreibfehler tolerierbar, Flüchtigkeitsfehler aber nicht? Oder andersherum?
  • Apropos Rechtschreibung: Journalisten werfen Reisebloggern oft vor, nicht ordentlich zu recherchieren. Gute Recherche = gute Qualität? Oder kommt es doch weniger auf den Inhalt und mehr auf die Verpackung an?
  • Diese Verpackung soll auf Reiseblogs persönlich und authentisch sein. Tut dies der Objektivität der Berichterstattung Abbruch?
  • Und muss ein professioneller Blogger Ahnung von Technik haben?
  • Wie wichtig ist für die Qualität eines Reiseblogs der kenntnisreiche Umgang mit einem Bildberarbeitungsprogramm? Beziehungsweise der Umgang mit einer Kamera inklusive Begriffen wie Belichtungszeit und Blende?
  • Und wie steht es um ein Impressum und eine Über-mich-Seite? Standard für einen professionellen, also qualitativen Blogger?
  • Nicht zu vernachlässigen: die Zielgruppe. Je spitzer die Zielgruppe desto professioneller? Oder je größer die Reichweite generell (Zielgruppe egal), desto professioneller? Oder haben die nackten Zahlen eigentlich so gar nichts mit Professionalität zu tun, sondern sind losgelöst hiervon zu betrachten?
  • Keine Diskussion gibt es wohl darüber, dass das Unterzeichnen des Reiseblogger-Kodex dazu gehört, wenn man ein professioneller Reiseblogger sein möchte. Sind somit Reiseblogger, die nicht auf dieser Liste stehen, direkt unprofessionell?

 

Ja, was denn nun?

Prinzipiell bin ich selbst der Meinung, dass das eine „professionell“ mit dem anderen „professionell“ Hand in Hand geht. Sprich: wer Geld verdienen will mit oder über sein Blog, muss fachmännisch auftreten. Nur eben, dass momentan bei jedem fachmännisch bzw. qualitativ anders definiert wird.

Deshalb will ich von euch wissen:

Was ist für dich persönlich ein professionelles (!) Reiseblog?

Was muss, was kann und was darf in diesem auf keinen Fall?

Ich bin gespannt auf euer Meinungen!

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

20 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Wenn man professionell mit „beruflich“ gleichsetzt, dann heißt dies m.E. nicht zwingend, dass man dieser Profession auch hauptberuflich nachgehen muss. Denn wenn jemand im Nebenerwerb einer anderen Tätigkeit als dem Haupt-Broterwerb nachgeht, kann er oder sie dies auch auf professionellem Niveau tun. Man sollte dabei sogar die Möglichkeit berücksichtigen, dass die im Nebenerwerb ausgeübte Tätigkeit evtl. sogar der erste oder ursprünglich erlernte Beruf ist.
    Um zu verdeutlichen, was ich meine: Wenn jemand Zweiradmechaiker gelernt hat, aber nur noch neben seinem Haupt-Job als bspw. Feuerwehrmann an Motorrädern schraubt, ist und bleibt er ein Profi. Auch als Motorrad-Schrauber. Nicht anders sehe ich die Situation bei Reisebloggern, die ihren Blog im „Neben-Job“ betreiben.

    Komme ich zum Qualitätskriterium: Kein Journalist arbeitet automatisch auf einem höheren Qualitäts-Niveau, nur weil mit dem Journalismus die Brötchen verdient werden. Ich habe eben auf dem Flug mal wieder eine Tageszeitung in der Hand gehabt. Es war sehr ernüchternd. Denn neben Rechtschreibfehlern haperte es auch an der Grammatik und auch so manch ein sprachliches Bild hing reichlich schief. Also: Der vielgelobte „Qualitätsjournalismus“ findet nicht zwangsläufig in den „klassischen Medien“ statt. Vielmehr sollen Journalisten wie Blogger auf Grammatik und Orthografie achten. Denn es ist weniger ein Qualitätsmerkmal als schlicht die Höflichkeit dem Leser gegenüber.

    Nun zum Kodex: Ich halte den Beitritt zum Kodex nicht für zwingend erforderlich. Denn es gibt im Kodex Passagen, mit denen nicht jeder Reiseblogger konform geht. Dies betrifft vor allem die Regelungen, wonach die Leistungen von Bloggern zwingend bezahlt werden müssen und man sich selbst verpflichtet, kommerziellen Websites keinen Content kostenlos zur Verfügung zu stellen.
    Da nicht jeder Reiseblogger seinen Blog mit der Absicht, Einnahmen zu erzielen, betreibt, ist der Kodex an dieser Stelle für einen Teil der deutschen Reiseblogger unbrauchbar und nicht akzeptierbar. M.E. sind die o.g. des Kodexes auch vollkommen fehl am Platze, wenn eben genau dieser Kodex die „ethischen Grundlagen“ (letzter Satz der Präambel) beschreiben soll. Die Punkte 2.1.5 und 2.1.6 im Kodex beschreiben aber gerade nicht ethische, sondern kommerzielle Handlungsanweisungen.
    Ich bin selber vor geraumer Zeit dem Kodex beigetreten und habe gerade aufgrund der Debatten in den letzten Tagen, die auch vom bevorstehenden Start der deutschen Huffington Post befeuert werden, meine Zweifel, ob dieser Reiseblogger-Kodex in seiner aktuellen Ausführung wirklich zeitgemäß und passend ist. Es sollte, so finde ich, jedem (Reise-) Blogger selbst überlassen sein, ob er mit der Reisebloggerei Geld verdienen möchte oder nicht. Und selbst wenn er seine Tätigkeit als Reiseblogger monetarisieren möchte, kann es opportun sein, für eine gesteigerte Sichtbarkeit und Reichweite z.B. mit der HuffPo zusammen zu arbeiten.
    Abschließend zum Kodex: Ein Reiseblogger kann auch professionell sein, wenn er nicht dem Kodex beigetreten ist. Zur Einordnung, mit wem man es zu tun hat, könnte jedoch – in Ergänzung zu Impressum und About – ein „Mission Statement“ mit den ethischen Grundsätzen, die sich dieser spezifische Blog(ger) gegeben hat, sinnvoll sein.

    Soweit meine Meinung zum Thema Professionalität. (Ich hoffe, ich in meinen Kommentar nicht zu viele Flüchtigkeitsfehler eingebaut ;-) )

  2. Professionalität kann in diesem Bereich definitiv nur über die Qualität definiert werden, da ein wirtschaftliches Ausüben der Tätigkeit (Beruf) nur in äußerst seltenen Fällen funktioniert.

    Die Frage kam ja besonders in Zusammenhang mit Kooperationen auf, also beziehe ich mich nur auf diesen Aspekt:
    Wenn ich als Unternehmen eine Kooperation mit einem Partner eingehe, dann habe ich wirtschaftliche Absichten. Ich möchte u.a. die Bekanntheit meiner Marke stärken, Buchungen generieren oder neue Zielgruppen erreichen. Der Kooperationspartner muss innerhalb der Rahmenbedingungen dieser Kooperation also dafür sorgen, dass meine Ziele erreicht werden. Das ist bei Banner- & Werbungsschaltung so, bei Anzeigen im Print, Pressereisen und eben auch bei Kooperationen mit Reiseblogs.

    Und ein professioneller Partner muss sich daher bei der Qualität seiner Arbeit an seinen Mitbewerbern, nämlich den anderen Kooperationsmöglichkeiten messen lassen. Würde ich es tolerieren, wenn mein teures Banner auf einem Portal nicht sichtbar ist, weil es auf Seiten versteckt ist, die keiner findet? Würde ich wiederholt mit einem Journalisten zusammenarbeiten, der Grammatik und Rechtschreibung nicht beherrscht und über meine Marke Dinge schreibt, die nicht stimmen? Würde ich eine TV-Werbung einer Produktionsfirma schalten, die qualitativ mittelmäßig ist und den Ruf meiner Marke schädigt? Wohl kaum.

    Alles, was du also oben aufzählst, definiert Professionalität. Hinzu kommt für mich auch noch die thematische Sichtbarkeit, die ein Blogartikel erzeugt, sprich: Sieht die von mir definierte Zielgruppe den Blogartikel überhaupt? Wird er in Suchmaschinen gefunden? Und letztendlich: Erzeugt der Blog qualifizierten Traffic für meine Website? Was das ist, hat Florian von Tourismuszukunft just heute beschrieben (http://goo.gl/DWwEL8).

    Will ich also als Blogger professionell sein und Kooperationen eingehen, finde ich, dass diese Dinge gewährleistet sein müssen um nachhaltig Erfolg mit meinem Produkt zu haben – denn eines ist wohl allen klar: Irgendwann ist auch dieser Hype wieder vorbei und dann bleiben die übrig, die professionell arbeiten.

  3. Macht es nicht zu kompliziert & zu lang. Das liest sich nämlich kein Mensch, der arbeit und viel um die Ohren hat, durch. Macht es einfach so wie der DJV. Der fordert als Aufnahmebedingung den Nachweis, dass man vom Schreiben leben kann und nebenbei keinen anderen Job hat. Das ist professionell im weitesten Sinne. Wenn Ihr da noch Qualität mit hinein mischt, wird es unreralistisch. Denn mal ehrlich: Wer beurteil, was Qualität ist? Und welche Zeitung druckt jeden Tag Top-Reise-Themen? Egal um SPON; FAZ oder ZEIT: Zwischen den Diamanten sind oft auch schnell hingeworfene Fetzen, geschrieben von Kollegen, die keine Edelfedern, wohl aber zuverlässige Contentlieferanten sind. Und welcher Schreiber, egal ob Blogger oder Reisejournalist, liefert tagaus tagein Qualität? Im übrigen äußert sich Professionalität vor allem auch in der zuverlässigen Einhaltung von Abgabeterminen, freundlich-distanziert-konstruktivem Umgang mit Sponsoren und gekonnter, abgestimmter Platzierung von Themen in den Medien. Alles andere – wie siehe oben, sorry Stefan – ist selbstverständlich und sollte eigentlich keines weiteren Kommentars bedürfen. Das alles zusammen ist Professionalität und Qualität. Und wird sich auf Dauer auch durchsetzen.

  4. Mit der Professionalität ist es eine Sache. Ich will das ganze mal von der anderen Sichtweise beleuchten. Für mich sollte ein professioneller Blogger in erster Linie verstehen, was er tut und warum er es tut. Die Professionalität hat nichts mit Geld verdienen zu tun. Es geht darum, Leser zu binden. Dem Leser ist es es primär egal, ob da ein Buchstabe falsch ist, oder ein Satz nicht so ganz rund klingt. Der Leser möchte Anregungen. Und ein bissl von der Ferne träumen. Und da sind wir die Mittler zwischen den Touristikern und den Kunden. Für mich bedeutet Professionalität, bei Kooperationen sich auch auf die Idee dahinter hineinversetzen. Passt das Thema denn zum Blog ? Haben meine Leser Interesse an diesem Thema ? Professionalität bedeutet auch, den Blog auf sichere Beine zu stellen, zu gewährleisten, das er erreichbar ist, das er beworben wird und das ein Impressum und eine Kontaktseite vorhanden ist. Und ein Blogger sollte schon generell den journalistischen Regeln entsprechend arbeiten und recherchieren, was er so schreibt. Schlussendlich gibt es Leser, die sich aufgrund der Tatsache, das in meinem/euren Blog etwas steht, einen Urlaub buchen. Wenn dann ein Hotel total sch… ist, leidet die Glaubwürdigkeit und damit die Ansicht bei den Lesern. Was das Geld gehen angeht, muss jeder selbst entscheiden, wie und überhaupt. Was den Kodex angeht, so finde ich ihn generell gut, würde ihn jedoch überarbeiten und dann auch irgendwie überwachen lassen…

  5. „Macht es einfach so wie der DJV. Der fordert als Aufnahmebedingung den Nachweis, dass man vom Schreiben leben kann und nebenbei keinen anderen Job hat.“

    DAS ist unrealistisch…nicht wenn man auf Qualität achtet.

  6. Als Schweizer muss ich dir im obigen Artikel einen gewissen Orthopgraphie-Imperialismus vorwerfen. Es ist durchaus kein Zeichen von Unprofessionalitität das „ss“ und dieses seltsame bundesdeutsche Beta nicht zu unterscheiden. Wohl aber, die Unterschiede in der Rechtschreibung verschiedener deutschsprachiger Länder nicht zu berücksichtigen. Schade, dass du da kein besseres Beispiel gewählt hast.

  7. Achja, das leidige Thema Professionalität mal wieder. Das kann aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Nehmen wir mal den Mehrwert beim Lesen. Der fehlt bei den meisten „Tagebuchbloggern“ vollkommen. Rechtschreibung/Grammatik sollte stimmen, aber auch mir passieren immer mal wieder Fipptehler. ;) In großen Zeitungen findet man selbige auch immer wieder.

    Professionalität ist aber auch, sich nicht auf alles zu stürzen was einem kostenlos angeboten wird, sondern sich auf sein Thema, seine Zielgruppe einzuschränken.

    Ob man davon leben kann oder nicht, sollte nicht die Messlatte für Professionalität sein. Gerade bei Blogs nicht, denn Blogs die nur oder mehrheitlich aus gesponserten Beiträgen bestehen, die nehme ich eh nicht ernst.

    Zum Kodex sag ich mal so viel: ich wurde damals abgelehnt, weil ich nicht in der Ich-Form schreibe und zu sachlich oder so. Naja, dafür können zumindest meine Leser auch erfahren, wann was geöffnet hat und wie hoch die Eintrittspreise sind. ;) Von daher, man sollte auch die Teilnahme an so einem Kodex nicht zu ernst nehmen.

  8. Ich denke, das ist eigentlich eine Randdiskussion. Über professionelle Blogger wird ja nur gesprochen, wenn es darum geht, wie unprofessionell sie sind ;-) Und damit ist dann – entgegen der eigentlichen Bedeutung – die Qualität der Arbeit gemeint. Darauf können wir uns meinetwegen einigen.

    Tatsächlich könnte man nun aber auch diskutieren, was eigentlich Qualität ist. Rechtschreibung, gute Recherche, Transparenz? Oder geht’s darum, wie gut man Leser ansprechen und binden kann.
    Ich bin ja an sich großer Befürworter von Qualität, aber der Begriff ist eben auch schwammig. Ist BILD zum Beispiel schlechte Qualität und SPIEGEL gute? Aber beide erreichen Millionen von Menschen und zwar schon seit Jahrzehnten.

    Aus meiner Sicht gelingt es kaum einem Reiseblogger, tatsächlich Leser zu binden. Auch mir fällt das schwer. Aber das ist es ja, was den Mehrwert für Kooperationspartner ausmacht, oder? Eine Folgeschaft, die dem Blogger vertraut – die aber auch groß genug ist, um überhaupt einen Unterschied zu machen.

    Viele Blogger haben ja eine beständige Folgeschaft, aber die ist so klein, dass man nicht umhin kann zu glauben, dass es nur andere Reiseblogger sind. Ich bekomme das Lachen, wenn ich sehe, welche Blogger DAS Ranking anführen und jeden Monat auf zwei gesponserten Reisen sind. Wofür?! Die Artikel werden letztendlich von 100 Leuten gelesen, was bringt das irgendeinem Unternehmen? Ist ja schön, dass man kumuliert 10.000 Follower in den sozialen Medien hat, aber letztendlich sind das wohl auch nur 500 eindeutige, die mehr oder weniger aktiv sind, aber deswegen noch lange nicht die eigentlichen Inhalte im Blog lesen.

    Dabei habe ich nicht einmal was gegen diese Blogger. Ich lese deren Kram nicht, aber ich finde es cool, dass sie für sich Nischen gefunden haben, die funktionieren. Wenn sie Spaß dran haben, ständig auf Pressereisen zu sein und ein paar Unternehmen sie in 5-Sterne-Hotels durchfüttern, sollen sie das doch machen. Es würde den meisten Menschen schwer fallen, da nein zu sagen.

    Letztendlich liegt es in der Verantwortung der Unternehmen, die richtigen Partner auszuwählen, die wirklich einen Mehrwert stiften können.

  9. Die Kommentare hier zeigen deutlich, warum uns „das leidige Thema Professionalität“ noch eine Weile begleiten wird. Wenn bereits die Meinungen der Reiseblogger so weit auseinander gehen – Qualität, Auffindbarkeit, Einkommen, Leserbindung -, wie sieht das dann erst aus, wenn Touristiker und PR-Agenturen noch ihre Sicht beschreiben würden?
    Ich mag deshalb sehr die Idee von Ingo bzgl. des “Mission Statements”: jeder definiert für sich selbst, was Qualität und Professionalität für sein eigenes Blog bedeutet. Und wenn diese Sicht der Dinge nicht mit der Sicht bzw. den Anforderungen des Kooperationspartners übereinstimmt – dann kommt eben keine Kooperation zustande. Das wäre dann nach dem Motto „der Markt regelt sich selbst“: Wer exorbitante Forderungen stellt, kommt aktuell damit vielleicht noch durch, langfristig aber eher nicht. Das gleiche gilt, wenn keine Qualität nach den Maßstäben des Kooperationspartners geliefert wird.

  10. @Olli: Du hast absolut recht, ein anderes länderübergreifend geltendes Beispiel wäre hier passender gewesen. Das ss/ß-Beispiel ist leider immer das augenfälligste, wenn es um – negative – Auswirkungen der deutschen Rechtschreibreform geht.

  11. Bei mir ist das ganz einfach: Mein Blog sind die Vereinigten Staaten von Phil und dort
    – schreibe ich genau über die Sachen, die ich für bloggenswert halte.
    – drehe ich die Videos, die ich anderen zeigen möchte
    – knipse ich die Bilder, an die ich den Anspruch habe, dass sie selbst mich umhauen müssen.

    … ob, wie und in welchen Maße ich damit „professionell“ bin, darf dann jeder selbst bewerten. Und wenn jemand in dem was ich mache einen Mehrwert für sich sieht, dann ist das eine Win-Win Situation.
    So einfach ist das ;D

    LG Phil

  12. Danke, liebe Kristine, für das Thema, die Gedanken und Fragen dazu!

    Ich denke – genau wie Ingo – ein professioneller Blogger ist nicht zwangsläufig ein hauptberuflicher. Dazu sind die entsprechenden Verdienstmöglichkeiten derzeit zu mager, die Anzeigenpreise und Klickraten zu niedrig.

    Sollte der Blog aber eine gewisse Qualität vorweisen, die sich nicht nur an Rechtschreibung und der SEO-Fähigkeit misst, sondern in erster Linie an der Ausbildung einer Marke, Inhalten mit Mehrwert (sei es Unterhaltung, Service oder im Idealfall beides) und einer ordentlichen, gut navigierbaren Verpackung.

    Das Eigenmarketing, unabdingbar bei einem kleinen Unternehmen, das der professionelle Blogger anstrebt, besteht nicht nur aus Werbemaßnahmen, sondern aus dem öffentlichen Auftreten im allgemeinen. Dazu gehört auf jeden Fall Kollegialität, ein sachlicher Umgangston und Kritikfähigkeit.

    Letzteres klingt jetzt wie das Wort zum Sonntag. Ist aber auch sonst Usus. :-)

  13. Pingback: Reiseblogger: Über Standards und den Wohlfühlfaktor | Kristine Honig

  14. Professionalität…hmm das ist so eine Sache. Sagt das tatsächlich etwas über die Qualität aus? Wenn ein Blog damit Geld verdient, ist er dann nicht nur einfach darauf aus so viel wie möglich Besucher zu bekommen und es irgendwie allen recht machen? Oder zeigt es, dass ein guter Blogger Geld verdienen kann mit seinem Blog, dass er qualitativ hochwertig ist? Also ich bin der Meinung, dass man es so nicht sagen kann. Oft erschrecke ich mich, wenn ich einige echt „schlechte“ (meiner Meinung nach!!!) Blogs besuche und deren zig 1000e Anhänger sehe. Was ich in Blogs suche ist oft etwas, was man in typischen Zeitschriften oder Büchern nicht finden kann. Bei Reiseblogs geht es mir darum, dass ich nicht unbedingt die klassischen Marco Polo Tipps lese. Es geht mir darum ein paar Eindrücke zu bekommen von den Orten, die ich anstrebe zu besuchen – abseits vom „mainstreams“. Aber ich glaube, das sieht jeder eben anders.
    Warum ich meinen Blog betreibe? Es enstand wie eine Art Tagebuch. So viele Eindrücke musste ich einfach loswerden. Ich schreibe das, was ich auch gerne bei andern Blogs lesen möchte. Ob es gefällt? Keine Ahnung. Ich muss gestehen, ich habe auch überhaupt keine Werbetrommel gerührt. SEO usw. sind noch nicht auf meiner Top 5 Liste für meinen Blog. Aber das bedeutet nicht, dass das nicht irgendwann der Fall ist. Es ist wie mit einem Buch. Der eine Autor schreibt erst einen Plot, dann konstruiert er drumherum die Geschichte. Ein anderer Autor schreibt einfach darauf los und schaut, wohin sich die Geschichte und die Gedanken treiben lassen. So bin ich. Mal sehen wie es weitergeht. Also zum Thema „Professionalität“ kann ich auch nur sagen: das muss jeder für sich selber entscheiden.

  15. Pingback: Wie professionell wollen wir sein? | Plattform für deutschsprachige Reiseblogger

  16. Pingback: Mein kalkuliertes Wagnis: Ich schreibe für die HuffPo | Textschleuse

  17. Ich weiß ja nicht wie das andere sehen, aber ich verfolge sehr viele Reise-Bloggs und m.E sind sehr viele gut bei der Sache dabei. Für mich ist nicht die Professionalität sondern eher die Autänthität der ausschlaggebnde Punkt, wenn ich mich mit dem Blogger identifizieren kann und eventuell bereits gleiche Erfahungen gemacht habe, dann finde ich das super! Jedoch wenn der Blogger anfängt zu professionell zu werden, muss er leider seiner eigen Meinung meistens verbergen, denn wenn wir ganz ehrlich sind, nicht alles ist immer so toll wie es scheint! Außerdem, wenn der Reise-Blogger zum Besipiel von einem Hotel eine Einladung bekommt, dann erwähnt er dieses bestimmt in seinem Blogg, die Frage ist nur wie?! professionell oder ehrlich`?

    schöne Grüße aus dem sonnigen Südtirol!

    Paul

  18. Pingback: Die Blogger werden immer professioneller. Wodurch eigentlich? | Kristine Honig

  19. Liebe Kristine,
    aus irgendeinem Grund bin ich gerade beim googeln von irgendwas einmal wieder über diesen Post gestolpert. Es wäre doch irre interessant, jetzt, nach knapp zwei Jahren, nochmal die gleiche Umfrage zu starten.
    Z.B. ob die Autänthität noch so wichtig erachtet werden oder Patrick immer noch über manch Blogger herziehen würden. :D
    Sorry, Scherz beiseite.
    Vermutlich aber fangen die meisten bei dem Wort „Professionalität“ an zu gähnen. Reden Touristiker noch über das Thema?
    Los, hol den Artikel doch mal aus der Versenkung und bereite ihn neu auf, ich wär gespannt. ;)
    LG /inka

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