Reisebloggern über die Schulter geschaut

Blogger Relations: Reiseblogger beim PDRBBonn

Mein vergangenes Wochenende stand quasi komplett im Zeichen der Reiseblogger. Die PDRB (Plattform deutschsprachiger Reiseblogger) hatte mit tatkräftiger Unterstützung der Tourismus & Congress GmbH Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler zum Reisebloggertreff geladen – und innerhalb kürzester Zeit waren die verfügbaren 30 Plätze weg.

Für mich ergab sich bei diesem Treffen die Möglichkeit, Bloggern bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Womit ich an dieser Stelle gerne direkt ein paar Klischees bestätigen bzw. mit diesen aufräumen möchte.

Klischee 1: Reiseblogger kleiden sich sehr leger

Das Foto zeigt es: Flipflops, Turnschuhe, kurze Hosen. Allerdings waren wir hier auch nicht auf der ITB, sondern auf einem informellen Treffen. Und außerdem war es wirklich sehr warm. Lassen wir das an dieser Stelle deshalb mal so durchgehen.

Reiseblogger kleiden sich leger.

Reiseblogger kleiden sich leger.

Fazit deshalb: stimmt, aber es gibt auch – spätestens nach diesem Wochenende :) – ein Bewusstsein für Erwartungen des Gegenübers.

 

Klischee 2: Reiseblogger tippen nur auf ihren Smartphones herum

Natürlich tippten die Blogger die ganze Zeit. Allerdings ist das kein Zeichen von Respektlosigkeit oder Desinteresse, sondern eher ihr Job. Auf diese Art wurden Informationen und Fotos direkt mit der Welt des Social Web geteilt. Promotion in Echtzeit. Für Reiseführer, die das so nicht kennen, kann das schon einmal zur Belastungsprobe werden.

Nichtsdestotrotz konnte ich während der Tour durch Schloss Drachenburg zumindest zwei Notizbücher sichten. Und in diese wurde ebenso emsig hineingeschrieben.

Auch Notizbücher werden noch gesichtet.

Auch Notizbücher werden noch gesichtet.

Fazit: Ja, es wird getippt. Aber ebenso geschrieben. Letztlich schaut eben jeder für sich selbst, wie er oder sie die erhaltenen Informationen am besten für sich selbst verarbeiten und speichern kann.

 

Klischee 3: Reisebloggern ist Fotoqualität egal. Klick hier, klick da – schon sind die Smartphone-Fotos fertig.

Das stimmt so ganz und gar nicht. Natürlich werden Fotos via Smartphone gemacht. Meine Instagram-Timeline war in den Tagen – und danach – voll mit Bildern aus der Bundeskunsthalle Bonn oder von Drachenburg und Drachenfels in Königswinter.

Allerdings  die Kameraausrüstung auf den folgenden drei Fotos spricht da schon eine andere Sprache:

Tatsächlich reiste der größte Teil der Blogger nicht nur mit eigenem Smartphone, sondern auch mit echter Kamera an, wobei es manchmal den Eindruck machte, je größer, je besser. Worte wie Objektive, Brennweite und Tele schwirrten an mir vorbei. Der Fotoklub Wundertüte lässt grüßen.

Für das beste Foto wurde gewartet, bis alle anderen – endlich! – den Raum verlassen hatten oder sich auch schon mal auf den Boden geworfen:

PDRBbonn: Carolin gibt alles

Carolin gibt alles

Fazit: Beim Stichwort Fotoausrüstung kommen nicht nur einzelne Personen der Reisebloggerszene ins Schwärmen. Ein bisschen klicken genügt hier schon lange nicht mehr.

 

Klischee 4: Reiseblogger reisen anders

Beim Thema Fotos bereits gesehen: Reiseblogger brauchen mehr Zeit. Fürs Twittern und Posten, fürs Fotografieren und Interagieren.

So staunte beispielsweise der Guide der Bundeskunsthalle nicht schlecht: Kaum im ersten Raum angekommen, standen alle ehrfürchtig vor der auf den Boden gemalten Karte. Nicht wenige #fromwhereistand-Fotoaufnahmen (Blick nach unten auf die eigenen Füße) entstanden an dieser Stelle. Und auch das ein oder andere Reise-Maskottchen wurde hier erst einmal platziert. Verwunderung – allerdings auch der perfekte Einstieg, um ein Gespür für diese Gruppe zu bekommen.

Reiseblogger LIEBEN Weltkarten. Idealer Raum für #fromwhereistand

Reiseblogger LIEBEN Weltkarten. Idealer Raum für #fromwhereistand

Fazit: Ja, Reiseblogger reisen anders, nämlich deutlich intensiver. Und so brauchen sie auch einfach mehr Zeit als Otto Normalverbraucher oder Max Mustermann. Eindrücke werden direkt vor Ort verarbeitet, Blogbeiträge gedanklich schon einmal strukturiert. Und spätestens wenn irgendwo eine Weltkarte zu sehen ist, wird das Reisefieber (nicht nur) bei Reisebloggern erneut geweckt.

 

Außerdem…

Natürlich habe ich nicht nur Fotos von Reisebloggern gemacht, sondern ebenso von der Kleopatra-Ausstellung und dem Dach der Bundeskunsthalle in Bonn sowie in Königswinter. Da dieses Blog hier allerdings kein Reiseblog ist und auch keines werden soll, gibt es die Fotos jedoch nicht hier, sondern nur hier.

Disclaimer: Zum Reisebloggertreff in Bonn wurde ich von der PDRB (Plattform deutschsprachiger Reiseblogger) sowie der Tourismus & Congress GmbH Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler eingeladen. Danke für diesen Einblick hinter die Kulissen einer Bloggerreise.

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

22 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Wunderschöne Momentaufnahmen und mit Tipps für die Einladenden die mit Reisebloggern mehr und intensiver zusammenarbeiten wollen. Es scheint ein wunderbares Treffen gewesen zu sein, was ich über Twitter und Facebook gerne mir verfolgt habe.
    Grüsse sendet Daniela

  2. Ich finde es sehr genial den Blick eines Touristikers zu lesen und kann das Meiste nur bestätigen. :-) Zwei Dinge muss ich aber noch dazu sagen:
    1. Flip Flops ja, nicht unerwähnt bleiben sollten aber auch die Blogger, die mit High Heels angereist sind. Beim richtigen Anlass gehts auch anders.
    2. Wo ist nur das Bild von mir mit meinem unglaublich großen Kameraequipment?! ;D

    Liebe Grüße und hoffentlich auf ein baldiges Wiedersehen!
    Christina

  3. Wirklich ein schöner und stimmiger Bericht und die Sicht eines Touristikers zu lesen. Sehr informativ, genauso wie dein sehr guter Beitrag während der Workshops.

    Für uns war es ein toller Erfahrungsaustausch in jeglicher Hinsicht – ob während der Arbeit in der Kunsthalle oder Drachenfels und ja – wie Christina auch sagte, es gibt auch Reiseblogger die immer etwas mehr Gepäck und Schuhe dabei haben und es auch zum Reisestil gehört… es gab ja schon lustige Kommentare als ich mich während der Workshops dann auch für „bequemere Schuhe“ entschieden habe.

    Mit der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen… viele Grüße aus München

    Vanessa

  4. Ach, die Reiseblogger! Erkenne sie an ihren Beinen! :-)
    Schön, dass du dabei warst, Kristine. Und ganz lieben Dank für deinen tollen Vortrag! Hoffe, wir sehen uns bald mal wieder! LG, Elke

  5. Eine schöne Zusammenfassung, liebe Kristine, und eine tolle Wiedergabe unserer Arbeitsweise. Ich glaube man kann gut daraus erkennen, dass wir RB durchaus wissen wie wir uns angemessen kleiden – eben je nach Situation.

    Ich finde wir sollten unseren neuen Fotoklub Wundertüte besser vermarkten, dann können wir unser Equimpent besser präsentieren und hinterlassen bleibende Eindrücke :)

    Dann fällt mir gerade ein, ich muss noch mein #fromwhereistand von der Weltkarte hochladen …

    LG Christina

    PS: Ich habe mich gestern dabei erwischt, wie ich analoge Notizen aus dem guten alten Notizbuch mit dem iPhone digitalisiert bzw. ab fotografiert habe :)

  6. Informativer Bericht und kann vieles einfach auch aus meiner Sicht bestätigen. Mit dem Handy oder Tablet ein Bild vor Ort, um es direkt senden zu können und mit der Kamera, dann gute Bilder für den Blog machen. Ich lese serh viel Wert bei meinen Bildern und mache meine Bilder im RAW-Format und entwickle sie dann erst noch. Ist natürlich zeitaufwendig und verzögert damit je nachdem Posts.

    Lg
    Thomas

  7. Soso, der Fotoclub wurden also unter die Lupe genommen… Sehr schön, wie du den ein oder anderen Hinweis auf unsere Erlebnisse eingearbeitet hast. Daumen hoch!

    Liebe Grüße
    Jessi

  8. Unbeobachtete Fotografen fotografierten sich unbeobachtet fühlende Beobachter und entdeckten sich kurze Zeit später im Internet. Lachend und in kurzen Hosen.

    Das war aber der Sonntag, mit „gemütlichen“ Schifferl fahren, „Bergsteigen“ (wenn’s auf Schusters Rappen auch nur bergab ging) und Fotoclub-Ausflug. Das „strenge Programm“ war längst vorbei. Das möchte ich mal anmerken. ;-)

    Ansonsten ein stimmiger Bericht, ich freue mich, dass wir uns in Bonn persönlich kennen gelernt haben. :-)

  9. Danke für eure Kommentare. @Christina: das Bild, wie du analoge Notizen abfotografierst, begleitet mich heute vermutlich den ganzen Tag!

    Was das Flipflops-Highheels-Thema anbetrifft: Ja, es gibt tatsächlich diejenigen wie Markus, für welche „dieser kleine Koffer gerade für den Weg zum Auto reicht“. Das Weltkartenbild zeigt darüber auch noch ein bisschen mehr als nur nackte Männerbeine.

    Eine wunderbare Anleitung für die perfekte Bloggerreise findet ihr auf Anjas RedMod-Blog: http://www.redmodblog.de/2013/06/blogville-blogger-relations-10-dinge-die-touristiker-lernen-koennen/

  10. Pingback: Berlin – Bonn – Bangpuriy

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