Das Marketing von Destinationen konzentriert sich oft auf ausgewählte Themen, auch Kampagnen oder Produktlinien genannt. Diese richten sich an unterschiedliche Zielgruppen, konzentrieren sich inhaltlich auf unterschiedliche Regionen der Destination.
Eine Destination und mehrere Themen – wie kann man hieraus ein sinnvolles Blog konzipieren? In diesem Beitrag stelle ich euch die verschiedenen Möglichkeiten vor.
Übrigens: auch für Reiseblogger, die sich auf mehrere Themen zugleich konzentrieren, ist der nachfolgende Beitrag sicherlich interessant.
Variante 1: ein Blog für alle Themen
Ein Blog mit einer Domain, auf welchem alle Themen integriert sind, unterteilt maximal via diverse Kategorien.
Beispiele:
- Meran: Auf diesem Blog gibt es keine Unterteilung in ausgewählte Hauptthemen, stattdessen recht vielfältige Kategorien (Activity, Events, Villages etc.). Interessant an dieser Stelle: das Blog enthält sowohl deutsch- als auch italienisch- und englischsprachige Posts.
- Tirol: Auch hier gibt es keine wirklichen Hauptthemen. Die Menüunterteilung in Was? (alle Themen, die man sich vorstellen kann), Wann? (die vier Jahreszeiten + ganzjährig) und Wo? (alle Regionen, aber auch Orte, Seen etc.) erlaubt eine konkrete Blogartikel-Suche nach den Wünschen des Kunden. Besser wäre hier nur noch, könnten diese drei Menüpunkte in der Suche kombiniert werden.
Vorteile:
- Kommunikation von 1 Domain in der gesamten Kommunikation.
- Grundgedanke, dass sich der Kunde nicht nur für ein Thema interessiert, sondern offen für Inspiration ist.
- Ganzheitliche Präsentation der Destination.
- Die verschiedenen Kampagnen profitieren jeweils auch von den Marketingmaßnahmen anderer Kampagnen.
Variante 2: alle Themen auf einem Blog
Ein Blog mit einer Domain, auf welchem jedoch alle Themen deutlich voneinander getrennt dargestellt werden. Dies deckt sich sehr stark mit Variante 1, stellt jedoch eine stärkere Unterteilung und damit Konzentration auf die Produktlinien/Kampagnen dar.
Beispiele:
- Holland. Direkt auf der Homepage erfolgt die Unterteilung in die Themen Städtereisen, Küste sowie Wassersport, wobei verschiedene Blogger zu den einzelnen Themen unterwegs sind.
- Brandenburg: Die Hauptthemen Landlust, Wasser, Entspannung und Kultur werden in diesem Blog prominent über das Menü unterteilt. Die Beiträge werden dabei konsequent auch nur einem Thema zugeordnet.
- Visit Florida. Pro Thema gibt es hier jeweils einen konkreten Blogger, welcher für die jeweiligen Inhalte sorgt. Zumindest auf englisch. Auf deutsch ist Wiebke Flegel-Wulf allein für alle Themen zuständig.
Vorteile:
- Kommunikation von 1 Domain in der gesamten Kommunikation.
- Kampagnen/Themen werden deutlich kommuniziert.
- Der Sprung von einem zum anderen Thema ist relativ einfach.
- Die verschiedenen Kampagnen profitieren jeweils auch von den Marketingmaßnahmen anderer Kampagnen.
Variante 3: pro Thema ein Blog
Pro Kampagne bzw. Produktlinie gibt es ein eigenes Blog. Das heißt, die Themen sind deutlich voneinander getrennt.
Beispiel:
- Mir ist diese Variante bisher bei Rheinland-Pfalz Tourismus am deutlichsten untergekommen. Ganze vier Blogs werden dort betrieben: WanderReporter, RadReporter, IchZeit und WeinReich
- Österreich konzentriert sich unter der allgemein gehaltenen URL blog.austria.info komplett auf das Thema „Kulinarisch Reisen“, was angesichts der URL allerdings etwas irritierend ist (siehe auch: Variante 4).
Vorteile:
- Kampagnen/Themen werden deutlich kommuniziert.
- Starker inhaltlicher Fokus.
- Sehr zielgruppengenaue Ansprache.
- Verschiedene Kampagnenlayouts können einfach implementiert werden.
Variante 4: Bestehende Blogs nutzen
Statt eigene Blogs zu pflegen und zu befüllen ist auch folgender Ansatz möglich: Es gibt zwar eine eigen Blogplattform, auf welcher jedoch keine eigenen Inhalte von Seiten der Region eingestellt werden, sondern deren Inhalte sich stattdessen automatisch über RSS aus Partner- bzw. Reiseblogger-Blogs generieren.
Beispiel:
- Noch einmal Österreich. Ein kleines S macht hier den Unterschied zu oben genanntem Blog: Auf blogs.austria.info werden alle Themen rund um Urlaub in Österreich präsentiert. Dabei landen Blogbeiträge der Regionen Österreichs (aber auch Fotos & Videos) automatisiert via RSS auf der Seite. Die Verantwortung liegt somit auf Regionalebene.
Vorteile:
- Wenig Pflegeaufwand.
- Abwechslungsreich, da Präsentation vielfältiger Sichtweisen und Stile.
- Grundgedanke, dass sich der Kunde nicht nur für ein Thema interessiert, sondern offen für Inspiration ist.
- Ganzheitliche Präsentation der Destination.
- Starke Unterstützung der regionalen Partner.
Variante 5: „Blogparaden-Ansatz“
Und als letzten Punkt gibt es noch die Möglichkeit, gar kein eigenes Blog aufzusetzen. Grundgedanke hier ist die Zusammenarbeit mit Bloggern, deren Beiträge jedoch nicht auf dem Blog der Destination gebündelt werden, sondern rein auf den eigenen Blogs der Blogger erscheinen. Diese Variante ist im Prinzip vergleichbar mit einer Art Blogparade.
Beispiel:
- Leider habe ich hierfür momentan kein Beispiel. Tipps von eurer Seite?
Vorteile:
- Sehr hohe Glaubwürdigkeit.
- Erreichen neuer statt bestehender Kunden.
- Kein Pflegeaufwand.
- Abwechslungsreich, da Präsentation vielfältiger Sichtweisen und Stile.
Fazit
Ihr seht, Blog ist nicht gleich Blog. Aber gerade die vielfältigen Möglichkeiten machen letztlich den Reiz eines Blogs aus.
Ich habe mich in diesem Beitrag auf die Vorteile der jeweiligen Möglichkeiten konzentriert. Klar ist hier aber natürlich: Was beim einen ein Vorteil, ist beim anderen oft ein Nachteil. Eine deutliche Marketingstrategie erleichtert die Entscheidung jedoch ganz ungemein, wie ein eigenes Blog aufgebaut werden sollte.
Ich habe gerade an einer Blogparade teilgenommen: http://greenglobaltravel.com/2013/04/05/nature-travel-blog-roundup/.Die meisten Beiträge sind zwar in englischer Sprache, aber es werden auch deutsche Artikel akzeptiert. In der deutschen Blogosphäre ist mir noch keine Blogparade untergekommen, ist aber eine sehr gute Idee, wie ich finde.
Vielen Dank für diesen Überlegungsansatz. Auf meister.de verknüpfen wir die thematisch zusammenhängenden Themen Handwerk, Handwerksbetrieb, Bauen, Renovieren, Sanieren, Haus und Garten auf einem Blog mit mehreren Kategorien. Die Themen unterstützen sich gegenseitig und werten sich auf. Einzelne Blogs würde ich bei zusammenhängenden Themenwelten nicht bevorzugen.