Blogger & Marketing: Anja von Travel on Toast

Blogger Relations: Reiseblogger & Marketing: Anja Beckmann von Trave on Toast

Der nächste Blogger in der Marketingrunde ist eine Bloggerin. Und diese kennt ihr sicherlich bereits. Denn Anja von Travel on Toast engagiert sich aktuell sehr stark in der Reisebloggerszene, organisierte beispielsweise das erste Kölner Reisebloggertreffen am 5. April. Auf der ITB habe ich sie aufgrund ihrer roten leuchtenden Haare direkt erkannt – ein Markenzeichen auch für ihr eigenes Kommunikationsbüro.

Wie verbindet Anja das Bloggen und ihre Marketingerfahrung miteinander? Und was genau hat sie eigentlich im Marketing gemacht? Ihr lest es, wie immer, im Interview mit ihr.

Anja Beckmann von Travel on Toast

Anja Beckmann von Travel on Toast

Hallo Anja, wir hatten schon während meiner Serie „Blogger/Journalisten“ miteinander Kontakt, doch ich fand, dass du in die aktuelle Serie Reiseblogger/Marketing viel besser passt. Und das testen wir doch gleich einmal: Kannst du dich kurz vorstellen mit Hinblick auf diese beiden Bereiche?

Ich blogge auf „Travel on Toast“ zu meinen Lieblingsthemen Reisen & Essen. Mein beruflicher Hintergrund: Vor und während meines Germanistikstudiums habe ich als freie Journalistin für Tageszeitungen und Hörfunksender gearbeitet. Mein PR-Volontariat habe ich bei der Agentur fischerAppelt gemacht. Danach habe ich als Pressesprecherin bei Kraft Foods (u.a. Jacobs, Milka, Philadelphia) und Starbucks gearbeitet. Dann habe ich mich als Beraterin für Social Media, PR und Marketing selbstständig gemacht, arbeite dazu noch als Journalistin und Bloggerin. Eigentlich sind es also fünf Bereiche. :)

 

Wow, das ist eine ganze Menge. Bleiben wir doch vielleicht erst einmal bei deinem Reiseblog travelontoast.de. Welche 3 Begriffe charakterisieren dieses Blog aus deiner Sicht am besten?

Weltenbummlerin: Reisen ist für mich das Allergrößte, es gibt meinem Leben Farbe und Würze. Gibt es etwas Aufregenderes, als in einem fremden Land anzukommen?

Foodie: Ich stamme aus einer Familie, die das Essen liebt. Regelmäßig sind wir mit dem Wohnwagen nach Frankreich gereist, ein Land mit einer tollen Küche.

Genießerin: Gerne genieße ich mit allen Sinnen – das Meer sehen, Kokosnussöl riechen, leckeres Essen schmecken, eine Thaimassage spüren oder meine geliebte Sixtiesmusik hören.

 

Dieses Blog ist noch relativ neu. Was war der Auslöser, dieses zu starten?

Vor einigen Jahren bin ich für ein Jahr auf Weltreise gegangen. Dabei habe ich mich durch 15 Länder probiert. Ich war unterwegs in Australien, Neuseeland, Asien und Lateinamerika. Damals habe ich bei Blogger.com ein Blog geführt, um Familie und Freunde auf dem Laufenden zu halten. Seit meiner Weltreise lässt mich der „Travel Bug“ nicht mehr los.

Ende 2012 habe ich mich nach zwei gemeinsamen Jahren von meiner Agenturpartnerin getrennt, seitdem bin ich Freelancerin. Neben den Kundenprojekten verfasse ich ein Social Media-Buch, gebe Seminare und schreibe für das PR-Journal. Und habe mehr Raum für schöne Projekte wie mein WordPress-Blog „Travel on Toast“.

 

Wie stark haben deine Erfahrungen auf Agentur- und Unternehmensseite den Aufbau und die Struktur deines Blogs beeinflusst?

Ziemlich stark, würde ich sagen. Wichtig waren mir neben guten Inhalten ein unverwechselbarer Name, ein prägnantes Design und dass ich mein Blog von Anfang an bekannt mache, sei es über Social Media oder PR.

 

Spielt dein Hintergrund als Social Media Manager beim Bloggen eine (bewusste) Rolle?

Diese Zusatzausbildung habe ich bei der Social Media Akademie (SMA) gemacht. Sie hat meinen praktischen Erfahrungen einen theoretischen Rundumschlag hinzugefügt. Wenn ich mir die Zugriffszahlen für mein Blog anschaue, dann kommt zurzeit noch der meiste Traffic über meine Aktivitäten bei Twitter, Facebook, Google+, Instagram und Pinterest.

 

Soviel zu deinem Reiseblog. Wie steht es mit dem Kommunikationsbüro Red Mod Communications – was bietest du Unternehmen hier an?

Ich betreue Kunden in den Bereichen Social Media, PR und Marketing. Sie kommen vor allem aus Branchen wie Konsumgüter, Lifestyle, Tourismus, Bildung und Gesundheit. Für sie entwickle ich z.B. Social Media-Konzepte, betreue Social Media-Kanäle bzw. Corporate Blogs, unterstütze bei Blogger Relations und PR.

 

Dient dein Reiseblog dabei gleichzeitig als Referenz für Red Mod Communications?

Ja, ebenso wie redmodblog.de, mein Blog zu den Themen Social Media, PR und Marketing.

 

Als Kommunikations-Büro geht es darum, kommerziell zu arbeiten. Wie stehst du zum Thema Kommerzialisierung von Reiseblogs?

Träumt nicht jeder davon, mit seiner Lieblingsbeschäftigung Geld zu verdienen? Doch ich glaube, in Deutschland ist das mit dem Bloggen nur begrenzt möglich. Und ich möchte, dass sich unbeworbener Content mit Pressereisen, gesponserten Beiträgen und Bannerwerbung in einem guten Gleichgewicht für meine Leser hält.

 

Und letzte Frage: Welche Tipps möchtest du den Reisebloggern – aus Social Media Manager & Marketingexpertensicht – gerne mit auf den Weg geben?

Überlegt euch von Anfang an, für was ihr stehen wollt. Ich schreibe z. B. über Individualreisen mit kulinarischen Aspekten. Denn eure Positionierung sollte sich dann auch in Punkten wie Name, Logo, Kategorien und Content widerspiegeln.

Und vernetzt euch! Von anderen Bloggern könnt ihr lernen, euch mit ihnen austauschen und gegenseitig unterstützen. Deshalb haben wir zu zwölft gerade die offene Plattform für deutschsprachige Reiseblogger (PDRB) gegründet (reiseblogs.org). Wer gute persönliche Kontakte pflegt, für den läuft es auch in Sachen Social Media und PR besser. :)

 

Dem schließe ich mich doch gerne an. Vielen Dank Anja für deine Teilnahme an diesem Interview!

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

9 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich denke der Tipp am Ende ist wichtig und gut. Aber kann man denn das schon immer wissen, wofür man stehen will? Ich finde das gar nicht so leicht. So wie ich das mitbekomme, scheinen viele Reiseblogger ins Bloggen hineinzurutschen und so wird dann aus einem Friends & Family Blog etwas Ernsthafteres.
    Schöner wäre es aber natürlich, das von Anfang an zu wissen. Ich bin noch in der Findungsphase ;)

  2. Danke für das aufschlussreiche Interview. Wofür ich stehe, sehe ich wie Patrick. Ich wechsle manchmal meine Fernbrillen. Einmal wähle ich die Hochschul-Brille, dann die für Gesundheit oder Unterhaltung. Letzte Woche setze ich mir eine neue auf: Berichterstatterin für die Lindauer Psychotherapie-Vorträge.

  3. Ich glaube, liebe Blogger, dass es schon alleine für sich selbst wichtig ist zu wissen, für was sein Blog steht. Mal hierüber, mal darüber zu schreiben kann auch eine Positionierung sein. Es geht ja nicht so sehr darum, einem Unternehmen ein Mediakit mit einer vollkommen ausgereiften Definition seines Tuns vorzulegen oder sich in eine Schublade zu stecken, sondern darum, einen Fokus für sein Schreiben zu bekommen.

    Das ist es nämlich, was erfolgreiche Blogs ausmachen. Fast alle deutschen Top-Reiseblogs haben ein festes Thema, aus deren Sicht oft die gleichen Dinge beleuchtet werden wie auf anderen Blogs. Ob das nun Familienreisen (Köln Format), Backpacking (Planet Backpack), Maritimes (MEERBLOG) oder Romantik- und Pärchenreisen (NIEDblog) ist: Es kommt oft vor, dass diese Blogs über ein und die selbe Sache berichten, aber aus einem unterschiedlichen Blickwinkel.

    Bei mir und meinem Blog exTRAVELganza.de hat es auch lange gedauert, bis ich für mich definieren konnte, aus welchem Blickwinkel ich die Dinge beleuchten möchte, die mir tagtäglich begegnen.

    Insgesamt sind Blogs nichts anderes als kleine Unternehmen: Wer erfolgreich sein will (und da ist es egal, wie man Erfolg definiert) muss wissen WAS er FÜR WEN macht.

  4. Von anderen Bloggern könnt ihr lernen, euch mit ihnen austauschen und gegenseitig unterstützen. Ich denke mal das ist einer der wichtigsten Punkte mit, um eben auch zu begreifen bei seiner Arbeit was will ich mit meinem Blog und wie und warum. Aber ganz oben für mich steht immer, hallo auch hinter dem / das Blog stehen immer Menschen und genau diese dann auch persönlich kennenzulernen und sich auszutauschen ist ganz ganz wichtig.
    Tolles Interview … danke sagt Dani

  5. Interessante Diskussion, die ihr hier gerade führt! Ich glaube, eine grobe Richtung bereits beim Start des eigenen Blogs ist sehr hilfreich. Dass sich vieles im Laufe des Bloggens dann jedoch ändert, neue Ideen kommen, gehört dazu. Das ist ja auch das Schöne, am eigenen Blog.
    Zur Info, wie dies bei mir war: beim Blogstart wollte ich über Tourismusmarketing bloggen, also für Destinationen. Dann kamen die Reiseblogger „plötzlich“ auf mein Blog & bildeten eine neue Zielgruppe. Hierdurch entstanden neue Themen und die Inhalte des Blogs erweiterten sich. Zum Start dieses Blogs hätte ich diese Entwicklungen so noch nicht einschätzen können.
    Von meiner Pressereise im Dezember habe ich im Blog zwei Berichte online gestellt – von der Pressereise vom letzten Wochenende werde ich dies nicht mehr tun. Ich muss bereits oft genug erklären, dass ich KEIN Reiseblogger bin. Heißt für mich deshalb auch ganz klar: keine Reiseberichte in irgendeiner Form. Außerdem macht ihr das alle viel besser :)

  6. Oho, wieder mal ein geniales Interview und die Tipps am Schluss kann ich so nur unterschreiben (bin ja nach dem Blog Camp schon fast Profi und kenn mich aus *lach*). Eine Positionierung hilft nicht nur den Lesern und den Kooperationspartner, sondern zeigt einem auch selbst als Blogger, über was man eigentlich schreiben will und sollte.
    Auf jedenfall Danke nochmal für das Interview, Anja ist wirklich nett und alleine für die Gründung und Idee von Reiseblogs.org hat sie es mehr als verdient! :D

    Liebe Grüße
    Christina
    PS: @Kristine: Das ist aber schade, wir Reiseblogger lesen auch sehr gerne Reiseberichte. ;-D

  7. Schönes Interview bei dem ich mal gleich auch gleich mal einen großen Dank an Anja loswerden muss. Gerade beim persönlichen Vernetzen hat sie mir (natürlich auch zusammen mit Ingo von reise-wahnsinn.de) mit dem #RBCGN kräftig unter die Arme gegriffen.
    Und: Persönliche Kontakte bringen nicht nur den Blog weiter, sondern erhöhen auch ungemein den Spaß an der Sache!

    Thumbs up!

  8. Pingback: Blogger & Marketing: Tipps im Überblick | Kristine Honig

  9. Servus!

    Über anja`s Blog bin ich hier gelandet und finde das Interview spitze. Auch ich finde den letzten Tipp mit am besten. Gerade das vernetzen ist wichtig.

    Einfach mal andere Blogger anschreiben. Den Kontakt suchen. Das ist wichtig. Denn von alleine kommt meist wenig ;-)

    Viele Grüße
    Marco

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