David Hockney – Malen mit dem iPad

Sonstiges: David Hockney: Malen mit dem iPad

Die freien Tage rund um Weihnachten nutzte ich unter anderem für einen Besuch der Ausstellung „David Hockney. A Bigger Picture“ im Museum Ludwig, Köln.

David Hockney an sich war bereits interessant. Was mich jedoch vor allem neugierig machte: in der Ausstellung sollten auch Gemälde von Hockney gezeigt werden, welche er mit dem iPad gemalt hat.

Malen mit dem iPad? Das musste ich sehen!

Interessanterweise erkannte ich die ersten iPad-Gemälde in der Ausstellung nicht direkt als solche. Allerdings fielen sie mir anderweitig auf. Großformatige Gemälde von etwa 3 Metern Breite und 5 Metern Höhe welche komplett getupft aussahen. Und das mit dem scheinbar immer gleichen Pinsel. Das Gemälde sah nach einem überaus geduldigen Maler aus. Oder einer genutzten Schablone.

 

Im weiteren Verlauf der Ausstellung sah ich nicht nur die iPad-Gemälde selbst, sondern konnte über an der Wand montierte (und gesicherte…) iPads auch nachvollziehen, wie die jeweiligen Bilder entstanden. Diese bauten sich auf den Bildschirmen Stück für Stück auf. Zuerst der verschwommene Hintergrund, dann nach und nach immer mehr Elemente des Vordergrunds, wobei die Farben immer dunkler wurden und Struktur ins Bild brachten. Ähnlich einem echten Gemälde, bei welchem mehrere Farbschichten übereinander liegen, verhielt es sich also auch hier. Faszination pur. Zum einen, dem Maler bei seiner Arbeit sozusagen über die Schulter schauen zu können. Zum anderen, die Nutzung eines iPads als Werkzeug durch einen über 70jährigen Künstler.

 

Hockney experimentierte bereits frühzeitig für seine Kunstwerke mit Faxgeräten und Kopierern. Später nutzte er die Grafikprogramme auf Computern. Wurde dabei jedoch enttäuscht, da die Farbe auf dem Bildschirm anfangs nicht der Farbe auf seinen Ausdrucken entsprach und die Computer darüber hinaus sehr langsam waren. Positiv überrascht hingegen wurde er vom iPhone. Er malte mit dem Daumen und konnte diese Gemälde danach großziehen, ohne einen Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen. Das iPad ist hierbei dann nur eine logische Weiterentwicklung, mit gleicher Funktionsweise wie das iPhone aber einer praktikableren Größe. Einer Größe, wie die Skizzenbücher von David Hockney.

 

Die vielen iPad-Gemälde zeigen, was man alles erreichen kann, wenn man vorhandene Werkzeuge nutzt, auch neue, vorher unbekannte. Denn das Schöne an den Gemälden war für mich: sie trugen, trotz der anderen Machart, noch immer die deutliche Handschrift von Hockney. So wirkten die iPad-Bilder etwas klarer, etwas sortierter, doch gleichzeitig genauso impulsiv wie die mit Ölfarbe auf Leinwand gebrachten Gemälde. David Hockney konnte durch seine Erfahrungen beim Malen sowie seine Offenheit für die Technik etwas völlig Neues erschaffen.

Youtube-Video hierzu

Etwas völlig Neues erschaffen? Neue Werkzeuge und Tools ausprobieren und schauen, wie man diese für sich nutzen kann? Et voilà – die Grundidee aller Social Media Aktivitäten.

 

Die Ausstellung „David Hockney. A Bigger Picture“ ist noch bis zum 03. Februar 2013 im Museum Ludwig zu sehen. Eintritt € 10, ermäßigt € 7. Neben den erwähnten iPad-Gemälden und traditionellen Ölfarbe-Bildern zeigt die Ausstellung auch Videoinstallationen sowie Skizzen Hockneys. Absolut großartig!

Mehr zu David Hockney erfahrt ihr auf seiner Website hockneypictures.com bzw. natürlich bei Wikipedia.

 

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